Frl. Schnee...... Welt unter Zuckerguss

Freitag, 3. Mai 2013

Ice Cake Pops - Kuchen aus der Waffel

*Schnief* Nein! Kommt nicht näher! Sonst erwischt es euch auch noch *Nies* Ich bin leider ziemlich krank. Also physisch und das schon seit ein paar Tagen. Der Freund hat Sonntag damit angefangen und meinte er müsste wieder mal der Coolere sein und wurde kurzerhand von seiner Ärztin ins Krankenhaus geschickt. Na schön - mit 39 Fieber hat er eindeutig mehr zu bieten als ich. Dennoch reicht's aus, um mich vom Backen abzuhalten. Ergo war mein 1. Mai ziemlich unspektakulär, mal von kiffenden Nachbarskindern abgesehen. Also zumindest vermute ich, dass die was inhaliert haben müssen. Zumindest erinnerte mich die Stunt-Einlage der Lütten doch sehr an meine Jugend, wo man sich immer vor jedem verstecken musste, wollte man ungestört eine qualmen. Allerdings sehe ich doch unterschiede: Wir haben uns in Büschen und hinter Häusern versteckt und fühlten uns damit schon sehr Bonnie und Clye like. Die Kiddies von heute brauchen da schon etwas mehr: Da muss man im 5. Stock eines Hauses (also im Dachgeschoss), halb auf dem Dach sitzen zum qualmen. Die haben nur 2 Fehler gemacht:

1. Haben sie das Fenster hinter sich nicht zugezogen. Dann zieht der Qulch rein und Mama merkts an Ende doch.

2. Frappierendster Fehler (und auch der Grund für meine Vermutung von illegalen Substanzen): Nach dem Lungenbrötchen vom Fenster auf's Dach klettern, von da aus das außen-angebrachte Gerüst der Bauarbeiter, die die Hütte gerade Sanieren, besteigen und dabei brüllen "Ich muss hier raus, die Sonne! Die Sonne verbrennt mich!" ist keine gute Taktik, um unentdeckt zu bleiben.

Mein 1. Mai war also zwischen Taschentüchern und dem neuen Silent Hill Film doch irgendwie ganz witzig. Ich hoffe, ihr konntet den tag etwas besser nutzen. Und, um zum Punkt zu kommen, daher habe ich leider nichts Neues zu bieten, weshalb ihr nun mit den Cake Pops von vor 2 Wochen leben müsst. ;)

In der Retrospektive war's doch nen Haufen Arbeit. Aber das Ergebnis war lecker uns optisch auch okay... Also: Los geht's!

Anlässlich des Geburtstages meines kleineren Bruders (Himmel, uns trennen 13 Jahre... Ich werde alt...) wollte ich gerne was Buntes für "auf die Hand" machen. Man kennt das ja: Es ist Kindergeburtstag und hinterher hängt die Schokolade und der Zucker überall, nur nicht in den Mündern der Kinderschar. Diese Darreichungsform könnte das vielleicht ein wenig bessern (ich übernehme keine Haftung ;) ): Cake Pops aus der Waffel!

Ich war anfänglich nach der ersten Berührung mit dem Cake Pops Thema etwas ernüchtert, weil man kaum Rezepte für die tolle Form findet, die ich extra gekauft hatte. Auch und vor allem hatte ich die gekauft um mir selbst etwas Arbeit und Sauerei zu ersparen. Nachdem ich aber nun einem klassischen Rezept (aus Teig und Frosting) doch eine Chance gegeben habe, muss ich echt sagen, dass meine Sorge unberechtigt war.

Ich möchte damit auch meine Leser beruhigen: Das klingt alles aufwendiger als es ist! Und auch komplizierter! Traut euch ruhig - meist ist die Angst vor so viel Aufwand und der Respekt vor tollen Ergebnissen anderer viel größer, als angebracht wäre. Auch die vielen tollen Bäcker im Web kochen nur mit Wasser. Oke - auch bei mir sieht's nicht so opti aus, wie auf den Hochglanzbildern im Buch, aber ich finde es echt schon mal gar nicht schlecht...

Für's Protokoll: Das Rezept stammt (mit einigen Änderungen meinerseits) aus dem GU Büchlein "Cake-Pops: Sti(e)lvoll naschen (GU Just Cooking)", erschienen im Gräfe und Unze Verlag und ist in Buchhandlungen und im Internet erhältlich. Zu dem Buch kann ich gerne nochmal eine Vorstellung machen, wenn Interesse besteht.

Und jetzt genug des Geschwafels: Ran an's Rührgerät!

Zutaten:

Für den Teig:
80 g Weiche Butter
80 g Mehl
1 EL Vanillepuddingpulver
1/2 TL Backpulver
60 g Zucker
1 Ei (Größe M)
50 ml Orangensaft
1 Prise Salz

Für das Frosting:
60 g Weiche Butter
80 g Puderzucker
160 g Frischkäse (vorzugsweise Philadelphia)

Für die Deko:
150 g Weiße Kuvertüre
12 Waffelbecher
50 g Zartbitterkuvertüre
Bunte Zuckerstreusel














Ergibt 12 Cakepops. Zubereitungszeit ca. 120 Mins (+ Kühlzeit)

Der Teig

Basis für die klassischen Cake Pops ist ein Tortenboden-Teig. Diesen kann man kaufen oder eben selbst machen. Ich würde jedem empfehlen, den selbst zu machen. Es geht nichts über frisch gebackenen Kuchen! Zudem hat man dann noch Möglichkeiten nach Belieben zu verfeinern. Und es ist wirklich einfach.

Zunächst den Backofen auf 175°C (Umluft 160°C) vorheizen und eine Kuchenform (ob runde Springform oder Kastenform ist egal) mit Backpapier auslegen (das erspart das Fetten und Mehlen). In einer Schüssel Mehl, Butter, Backpulver, Puddingpulver,Zucker, Saft, Salz und Ei verrühren (die trockenen Zutaten voher unbedingt vermischen und Sieben!). Den angerührten teig in die Form geben und ca. 20 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Danach aus dem ofen nehmen und gut auskühlen lassen.

Das Frosting

Der Teig wird mit einem Frosting vermischt, das ganz ähnlich denen ist, die man sonst als Topping verwendet.

Die Zutaten hierfür am besten vorher rausstellen, sodass sie Zimmertemperatur erreicht haben. Dann lassen sie sich deutlich besser verarbeiten.

Alle Zutaten (Butter, Puderzucker und Frischkäse) in einer schüssel vermengen, bis eine glatte Masse entsteht. Anschließend den erkalteten Kuchenboden mit den Händen zerbröseln und Stück für Stück hinzugeben. Das ganze ca. 3 Minuten mit einem Rührgerät vermischen.

Die Masse zum erkalten in den Kühlschrank stellen (15 - 30 Minuten sollten reichen).

Ist die Masse fest geworden und gut formbar, kann sie aus dem Kühlschrank und es geht ans Bällchen formen. Hierzu empfehle ich, ein Brettchen oder ähnliches mit Backpapier zu belegen. Darauf kann man die Kugeln setzen und sie nochmal zum Kühlen wegstellen, ohne das Werk zu ruinieren oder den ganzen Kühlschrank zu "frosten". Das Formen wird mit gut angefeuchteten Händen empfohlen - Ich habe schlicht Latexhandschuhe übergezogen, die ohnehin für mich in der Küche dazugehören (Ich mag keinen Teig unter den Fingernägeln...). Jeweils ein wenig von der Masse nehmen und mit den Händen zu einer Kugel formen. Sollten sie größentechnisch variieren kann man jederzeit nachkorrigieren. Sin alle Kugeln geformt, sollten sie nochmal mindestens 15 Minuten in den Kühlschrank. Dadurch werden sie fester und werden nicht zu weich beim Überziehen.

Die Kühlzeit kann zum Kuvertüre schmelzen genutzt werden. Dazu die weiße Kuvertüre hacken und in eine Schmelze bzw. Schüssel geben. Im Wasserbad langsam schmelzen lassen. Hierbei ist es wichtig, dass man tatsächlich mit maximal Raumtemperatur-warmem Wasser arbeitet. Ist das Wasser zu warm schmilzt die Schokolade nicht gleichmäßig - Fett und Kakao vermischen sich nicht optimal - die Schokolade wird stumpf!

Nun die Schokowaffeln (hierbei kann man die kleinen Waffelbecher für Eierlikör verwenden, diese sind schon mit Schokolade ausgegossen. Die gibt es in jedem besser-sortierten Supermarkt) aufstellen und die Kugeln aus dem Kühlschrank nehmen. Die Waffelbecher nun mit der offenen Seite in Kuvertüre tunken und direkt auf die Kugeln setzen. Am besten Schritt für Schritt einen nach dem anderen eintauchen und aufsetzen. Zum abkühlen den Becher aufstellen. Ggf. mit etwas Kuvertüre nachkorrigieren, sollten die Kugeln nicht akkurat rund sein und nicht ganz aufliegen.

Nachdem die Kugeln an den Bechern anhaften kann man diese vorsichtig nehmen und in Kuvertüre tauchen. Bei mir hat's nicht so gut gehalten - ich war wohl zu ungeduldig... Da habe ich die Kuvertüre mit einer kleinen Sprizte aufgetragen. Die Kuvertüre gut trocknen lassen und währenddessen die dunkle Schokolade zum Schmelzen bringen. Ist die weisse Kuvertüre ausgehärtet kann die Dunkle aufgetragen werden (für die Spirale habe ich die Kuvertüre wieder in eine kleine Spritze gefüllt - Aber man ist da natürlich völlig frei, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!). Diese anschließend mit Zuckerstreuseln 8oder was auch immer euch beliebt) dekorieren. Zum gänzlichen Auskühlen in den Kühlshrank stellen. Genau dort sollten sie auch aufbewahrt werden (maximal eine Woche).

Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen Lust machen auch mal sowas auszuprobieren. Es ist wirklich nicht sonderlich schwer und führt zu tollen Ergebnissen!

Wärt ihr den Interessiert an einer Vorstellung des GU Cookbooks? Habt ihr auch schon Cakepops gemacht? Oder gibt es noch andere Fragen, die ihr gerne beantwortet wüsstet?

Scheut euch nicht zu fragen! Ich hoffe das Rezept gefällt euch und freue mich (wie immer) sehr über jede Art von Feedback!

In diesem Sinne,

Frl. Schnee

4 Kommentare:

  1. Uuh jummy :) Ich habe herzlich gelacht als ich den Teil über den 1. Mai gelesen habe. ALso nicht, dass du krank warst, das war ziemlich blöd und ich hoffe, es geht dir besser! Aber den Teil mit den kiffenden Kindern war schon echt witzig. :D Ich habe mal Cupcakes in der Waffel gemacht und das war auch echt gut.
    Ich fänds super, wenn du das Backbuch mal vorstellen würdest :)

    Liebe Grüße,

    Anna

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    1. Hallo Anna,

      Ach, Unkraut vergeht nicht. ^^ Ich werd das Buch mal bei Gelegenheit vorstellen. Ich wollte auch das Martha Steward Buch nochmal etwas schöner aufbereiten mit Fotos und so.

      Liebe Grüße,
      Frl. Schnee

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  2. Du machst ja ganz wundervolle Fotos! <3 Nachbacken muss ich erst noch, aber ich melde mich, wenn ichs denn mal getan hab ;) Alles Liebe!

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    1. Hallo Madame Louanne,

      Vielen lieben Dank! Ich freue mich, wenn mein Machwerk Anklang findet.
      Falls du fragen oder Probleme haben solltest, frag einfach. :)

      Liebe Grüße,
      Frl. Schnee

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